AI Tools Hacks

KI Tools und ChatGPT Hacks: Produktiver und kreativer arbeiten

KI-Werkzeuge wie ChatGPT und andere können dir dabei helfen, deine Zeit besser einzusetzen und auf neue Ideen zu kommen. In diesem Teil unserer Artikelserie zeige ich dir auf, welche Aufgaben diese Tools übernehmen können und welche nicht.

Eine der interessantesten Eigenschaften der neuen Generation von KI Tools ist ihre Flexibilität. Ein Angebot wie ChatGPT hat dabei in seiner grundlegenden Form nur eine Eingabezeile für den Chat und nichts anderes. Einerseits ist das eine gute Sache, da du auf diese Weise sehr individuell bestimmen kannst, wie du die KI einsetzt und welche Ergebnisse sie liefert. Andererseits ist es dadurch schwerer, das Potenzial dieser Angebote zu verstehen. Ich nutze ChatGPT und Konkurrenten wie Claude nun schon bald ein Jahr und entdecke trotzdem immer wieder neue Möglichkeiten, sie einzusetzen.

Eine Grundidee ist es dabei, ein Werkzeug wie ChatGPT als Helfer anzusehen, der auf Abruf bereit steht und immer maximal motiviert ist, zugleich aber eine genaue Anleitung braucht. Im Folgenden gebe ich dir einige Beispiele dafür, wie ich selbst KI Tools einsetze und hoffe, dass sie dir als Anregung dienen.

Content und KI: die Grundlagen

Eine Einführung in das Arbeiten mit KI Tools, unter anderem für das Onlinemarketing und die Erstellung von Inhalten, bietet dir Jan in seinem Beitrag Content & KI Grundlagen.

Artikel und andere Medien zusammenfassen

Zu meinem Beruf gehört es, stets auf dem Laufenden zu bleiben. Dir wird es ähnlich gehen. Darüber hinaus gibt es Themen, an denen ich privat interessiert bin. Eine Herausforderung ist es an dieser Stelle, meine begrenzte Zeit jeden Tag möglichst sinnvoll einzusetzen. Dabei gibt es vor allem eine Schwierigkeit: Viele Content-Ersteller:innen und Websites haben inzwischen gelernt, ihre Inhalte so interessant wie nur möglich aussehen zu lassen.

Überschriften, YouTube-Titel, Vorschaubilder: Sie alle sind darauf optimiert, uns neugierig zu machen. Aber was steckt wirklich dahinter? Zu häufig habe ich Zeit mit einem Inhalt verbracht, nur um hinterher festzustellen, dass der Titel mehr versprochen hat als der Content halten konnte.

Ein von mir häufig genutzter Helfer für diese Aufgabe ist der Universal Summarizer der kostenpflichtigen Suchmaschine Kagi. Er fasst mir nicht nur Beiträge zusammen, sondern auch PDFs, YouTube-Videos oder ganze Podcast-Episoden – innerhalb weniger Sekunden.

Universal Summarizer Tool
Das Universal Summarizer Tool

Schon verstehe ich besser, was sich hinter einer geheimnisvollen Überschriften verbirgt oder ob der Inhalt überhaupt interessant und nützlich für mich ist. Oftmals reicht mir die Zusammenfassung, denn viele Beiträge sind heutzutage künstlich gestreckt, um sie gegenüber Suchmaschinen wertvoller erscheinen zu lassen. Der eigentlich wichtige, aktuelle Fakt ist dann unter allerlei Vorgeschichten und Randinformationen begraben.

Eine solche Funktion lässt sich ähnlich mit Tools wie ChatGPT oder Claude umsetzen. In deren Chatoberfläche ist das zwar etwas umständlicher als mit dem Universal Summarizer, aber dafür flexibler. Besser funktioniert es sicherlich, wenn du über die jeweilige API eine eigene Anwendung aufsetzt oder eine alternative Weboberfläche wie TypingMind benutzt, die dir mehr Optionen gibt.

Dokumente analysieren und Fragen beantworten

Interessanter Bonus, gerade bei längeren Dokumenten: Du kannst dem Universal Summarizer weiterführende Fragen stellen. Ich habe das unter anderem genutzt, um vorab herauszufinden, ob eine bestimmte Information in einem PDF zu finden ist oder nicht. Das hat mir in einem Fall sehr dabei geholfen, bestimmte Informationen aus dem Geschäftsbericht eines Unternehmens zu extrahieren (oder festzustellen, dass bestimmte Daten darin nicht zu finden sind).

Claude ist dank seines großen Kontextfensters von etwa 100.000 Token ebenfalls bestens dazu geeignet. So habe ich zum Beispiel für eine Artikelrecherche den aktuellen Entwurf des Cannabisgesetzes für Deutschland hochgeladen und konnte mir verschiedene Auswertungen geben lassen. So hat mir Claude etwa eine Liste aller Geldstrafen gegeben, die im Gesetz genannt werden – jeweils mit Verweis auf den Paragraphen, damit ich es schnell überprüfen kann.

Schwierig zu verstehende Aussagen in einfache Sprache übersetzen

Ein guter Anwendungsfall für diese Tools sind aus meiner Erfahrung Übersetzungen. Und damit meine ich nicht nur, einen englischen Text auf Deutsch übersetzen zu lassen. Dafür gab es ja vorher bereits nützliche Werkzeuge wie etwa DeepL.

Darüber hinaus kannst du das Sprachniveau individuell anpassen. Das ist sehr nützlich, um etwa Behördendeutsch in einen allgemeinverständlichen Text zu verwandeln. Oder du nutzt es, um dir ein Thema erklären zu lassen, das über dein eigenes Fachwissen hinausgeht. Das kannst du dir so ähnlich vorstellen wie das bekannte Subreddit „Explain Like I’m 5“, aber eben automatisiert.

Oder du findest auf diese Weise heraus, wie du Laien ein Thema erklären kannst, in dem du dich selbst besonders gut auskennst. Oder du hast den Entwurf einer wütenden E-Mail vor dir und bittest deinen KI-Assistenten, ihn in eine höfliche und professionelle Nachricht umzuwandeln.

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Begriffe und Konzepte im Austausch erklären

Wichtig ist es dabei, den „Chat“-Anteil in „ChatGPT“ ernst zu nehmen. Denn eine Stärke dieser Werkzeuge ist es, dass du in einen Dialog mit ihnen treten kannst. Das kann eine einfache Google-Suche beispielsweise definitiv nicht. ChatGPT und andere reagieren flexibel auf deine Fragen, Wünsche und Anforderungen und passen ihre Antwort darauf an.

Für mich kann das bisweilen ein wenig so sein, wie sich in Wikipedia zu verlieren und von einem Artikel zum nächsten zu springen, um ein Thema zu verstehen – aber deutlich flexibler und effizienter.

Übrigens kannst du ChatGPT natürlich einen Wikipedia-Artikel geben und dann Fragen zu den Inhalten stellen, die Begriffe und Konzepte erklären lassen und einiges mehr. Ich finde das sehr hilfreich, um einen Zugang zu einem Thema zu finden. Wikipedia ist schließlich oftmals nicht besonders einsteigerfreundlich.

Dabei gilt, wie schon im ersten Teil der Serie erwähnt: Du solltest wichtige Zahlen und Fakten immer überprüfen und nicht einfach übernehmen. Selbst Wikipedia-Gründer Jimmy Wales betont gerne, dass man seiner Online-Enzyklopädie nicht glauben darf, sondern sie nur als Startpunkt für eigene Recherchen ansehen sollte. Das gilt noch sehr viel mehr für die Ergebnisse von ChatGPT & Co., die ebenfalls inhaltlich falsch sein können.

Zugleich sind sich die Anbieter solcher Werkzeuge natürlich solcher Schwächen ihrer Angebote bewusst und entwickeln sie weiter. Bing Chat etwa basiert auf denselben Technologien wie ChatGPT, nutzt aber Bings Suchergebnisse als Grundlage. Die Antworten von Bing Chat basieren also darauf, was es online gefunden hat und diese Links gibt es dir als Quellen an.

Bing Chat Example
Ein Beispiel aus dem Bing Chat (Bild: © Microsoft)

Oder Googles KI-Assistent Bard hat inzwischen einen Knopf, um seine Aussagen durch Suchtreffer zu belegen oder deutlich zu machen, wenn es keine Quellen gibt. Auch damit sind diese Werkzeuge längst nicht perfekt. Aber die Entwicklung geht definitiv in die richtige Richtung.

Ideen für Themen und Keywords liefern

Bestens geeignet sind diese Werkzeuge außerdem, um aus meiner eigenen kreativen Blase herauszutreten. Wenn ich mir Gedanken zu Themen und Keywords mache, kann ich mich etwa mit einem dieser Werkzeuge austauschen.

Anleitung zur Keyword-Recherche

Das wichtige Thema Keywords und SEO (Suchmaschinenoptimierung) ist noch neu für dich? Dann lies dir unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung Mit der Keyword Recherche zum SEO Erfolg durch.

Auch hier gilt: Du kannst dafür sorgen, dass die Antworten ideal zu deiner Situation und Fragestellung passen. Dazu musst du ChatGPT aber die notwendigen Informationen liefern. Wenn du nur eine allgemeine Frage stellst, ohne weitere Anleitung und ohne Hintergrundinformationen, bekommst du auch nur eine allgemeine Antwort.

Im kommenden Teil dieser Artikelserie gehe ich noch genauer darauf ein, wie ich ChatGPT, Claude und andere dazu nutze, um Texte zu erstellen. Dort gehe ich auch noch einmal darauf ein, wie der Prompt die Antwort beeinflusst.

Brainstorming für Projekte, Produkte oder Geschäftskonzepte

Ebenso hilfreich sind solche Tools für Momente, in denen du über deine Angebote und Produkte nachdenkst. Die KI-Assistenten helfen dir, wenn du einige erste Ideen und Gedanken loswerden willst, weil du vielleicht etwas Neues daraus entwickeln möchtest. Oder wenn du das Gefühl hast, dass du eine neutrale Sichtweise von außen brauchst.

ChatGPT ersetzt damit nicht etwa den zwischenmenschlichen Kontakt. Es ist weiterhin enorm wertvoll, mit Freund:innen, Kolleg:innen, Coaches und anderen zu sprechen. Diese KI-Helferlein sind vielmehr ein weiteres Werkzeug, das dich in solchen Momenten unterstützen kann. Sie wollen dir nichts verkaufen. Sie haben keine persönliche Meinung. Sie haben keine Vorgeschichte mit dir, die ihre Antworten beeinflusst. Das kann eine Stärke sein und auf jeden Fall eine hilfreiche Ergänzung.

Informationen sortieren und strukturieren

ChatGPT und andere können außerdem erstaunlich gut darin sein, eine sinnvolle Struktur für Daten zu finden. So kann ich diesen Tools beispielsweise eine Themenidee erklären und sie helfen mir mit der Gliederung. Oder ich gebe ihnen unsortierte Notizen und sie finden hilfreiche Kategorien, um sie übersichtlicher darzustellen. Das kann dir ebenso dabei helfen, Aufgaben zu priorisieren.

Oder man denke an die leidigen Gesprächsprotokolle für Meetings. Google Meet, Zoom und andere können heutzutage zwar meistens transkribieren. Aber ohne weitere Strukturierung hast du als Ergebnis seitenweise Text. Viel hilfreicher ist es doch, wenn eine KI dir mitteilt, welche inhaltlichen Schwerpunkte das Gespräch hatte und auflisten kann, wer was gesagt hat.

Ausblick: Wohin die Reise bei den Assistenten geht

Was ChatGPT und Co heute noch umständlich macht, sind die Zwischenschritte, die immer wieder notwendig sind. Wenn ich etwa die deutsche Zusammenfassung eines englischsprachigen Artikels haben will, muss ich den Originaltext jedes Mal erst kopieren, einfügen und mit dem entsprechenden Prompt die Aufgabe erklären. Außerdem startet jeder Chat wieder bei Null: ChatGPT, Claude, Bing Chat und andere lernen mich nicht kennen. Und sie lernen auch nicht in allen Versionen von früheren Gesprächen dazu.

Hier sehe ich sehr viel Potenzial für die Zukunft. Ein Schritt, den wir heute schon sehen: Integration in andere Dienste. Microsoft etwa fügt mit „Copilot“ einen Assistenten direkt in der bereits bekannten Oberfläche hinzu. Ein Plugin wie WP Wand ergänzt es im WordPress-Backend. Hier gäbe es viele weitere Möglichkeiten für nützliche Integrationen: Die oben erwähnten Inhalts-Zusammenfassungen hätte ich gern im Browser auf Knopfdruck. Oder einen KI-Assistenten in der E-Mail-Inbox, der weit über die Kategorien von Gmail hinausgeht und mit der Zeit lernt, welche Arten von Nachrichten und welche Themen wichtig sind.

Manches davon lässt sich selbst umsetzen, wenn du die Ressourcen hast, um dich mit den APIs der Angebote auseinanderzusetzen. Dann könntest du bei wiederkehrenden Aufgaben den Basisprompt automatisch mitliefern. Oder Hintergründe zum Unternehmen und seinen Zielgruppen wird einmal vermerkt und ebenfalls stets mitgeliefert.

Ein weiterer viel diskutierter Punkt: Die Evolution von KI-Assistenten zu KI-Agenten. Die Idee dahinter ist es, nicht nur Fragen zu stellen und dazu Antworten zu bekommen, sondern einer KI komplexere Aufgaben zu übertragen. Denn warum solltest du deine Zeit darauf verwenden, das beste Angebot für einen neuen Laptop zu finden, wenn dein KI-Agent das selbstständig erledigen könnte? Du würdest diesem Tool dann die Rahmendaten und deine Wünsche mitteilen und schon macht es sich selbst auf die Suche und liefert dir hinterher die Ergebnisse mit individuellen Empfehlungen. Oder noch komplexer: eine Reise buchen.

Mein Fazit zu den Möglichkeiten der KI Tools

Nach der ersten Begeisterung über ein neues Werkzeug stellt sich oftmals eine gewisse Ernüchterung ein, sobald man die Grenzen ausgelotet hat und feststellt: Es kann nicht alle Hoffnungen und Wünsche erfüllen. Sicherlich sind ChatGPT und ähnliche Werkzeuge nicht die künstlichen Genies, als die sie in manchen überschwänglichen Berichten erscheinen. Im Alltag haben sie eben ihre Probleme.

Aber bei mir haben sich verschiedene Werkzeuge aus diesem Bereich sehr schnell einen festen Platz gesichert. Und wenn mir der Universal Summarizer innerhalb von Sekunden mitteilt, worum es in einem einstündigen YouTube-Video im Kern geht, finde ich das noch immer faszinierend.

Deine Fragen zu KI Tools

Welche Fragen zu den angesprochenen Funktionen oder Tools hast du? Nutze gerne die Kommentarfunktion. Du willst über neue Beiträge zum Thema Onlinemarketing und KI informiert werden? Dann folge uns auf TwitterFacebookLinkedIn oder über unseren Newsletter.

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2 Kommentare zu “KI Tools und ChatGPT Hacks: Produktiver und kreativer arbeiten

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