WordCamp

Besonders Agenturen und Shopbetreiber brauchen WordPress-Kompetenz

Die Sessions auf dem WordCamp Nederland 2016 in Utrecht haben gezeigt: WordCamps sind längst keine Exklusivveranstaltungen für Eingefleischte mehr. Jede Agentur, jeder Webdesigner und jeder Shopbetreiber, der mit WordPress ernsthaft Erfolg haben will, kann sich auf WordCamps Inspiration und Wissensvorteile sichern.


Zunächst müssen wir an dieser Stelle ein großes Lob aussprechen: Das WordCamp Nederland 2016 in Utrecht war hervorragend organisiert. Die Lage des Tagungsortes, die Location, das Catering, die Vortragsräume, die Technik: alles tadellos. Auch das Team vor Ort war äußerst professionell und authentisch.

Und so sollten WordCamps auch wahrgenommen werden: als professionell organisierte und durchgeführte Fachkongresse, bei denen WordPress-Nutzer aller Wissensstände wertvolle Erfahrungen sammeln können. Und das nicht zuletzt wegen der sehr guten und fast durchweg englischsprachigen Vorträge.

Wir möchten dir heute die Themen und Vorträge des WordCamp Nederland 2016 näherbringen und dir zeigen, warum ein WordCamp immer einen Besuch lohnt. Vor allem, wenn du WordPress professionell nutzt, damit also Geld verdienen möchtest und gleichzeitig Teil einer authentischen und herzlichen Community sein willst.

How did we realise growth for WordCamp Nederland 2016? #wcnl https://t.co/VCUz3LS9xu pic.twitter.com/WDuzEbdTMZ

— Marcel Bootsman (@mbootsman) 20. Oktober 2016

Performance, Sicherheit und Organisation sind die Dauerbrenner – SEO, E-Commerce und WP-Business ebenfalls im Fokus

Einige Themen sind in der einen oder anderen Form auf fast jedem WordCamp vertreten. Hierzu gehören WordPress-Performance, WordPress-Sicherheit und Organisatorisches. Neben Sessions zu Themen wie “So erreichst du den bestmöglichen Google PageSpeed Score” oder “Slack and Beyond: Internal Communication for Distributed Companies” sind uns auf dem WordCamp Nederland 2016 vor allem die vielen Vorträge zu den Themen SEO, E-Commerce und WordPress-Business aufgefallen.

Die SEO-Themen waren augenscheinlich dem Hauptsponsor des WordCamps, Yoast, zu verdanken. Mit “How to Write an Awesome and SEO-Friendly Blogpost” und “Shop SEO” konnten die beiden Yoast-Speaker ihre Kernkompetenzen gut präsentieren. Für jeden, der schon die eine oder andere Stunde auf dem Yoast-Blog zugebracht hat bringen solche Vorträge zwar wenig Neues, das macht sie aber nicht weniger relevant.

Auch Blogging und E-Commerce sind Themen, die immer wieder ausführlich behandelt werden. Natürlich kommt es hier immer stark auf die Referenten und deren Expertise an. Die Qualität der Vorträge ist zwar meist sehr gut, deren praktischer Mehrwert kann je nach eigenem Wissensstand aber varriieren.

Anmerkung: Die Videos des ersten Camptages sind mittlerweile auf wordpress.tv verfügbar. Dort kannst du dir die Sessions in voller Länge und mit allem Material in aller Ruhe ansehen.

Viel Inspiration für Agenturen

Eine Handvoll Sessions ging konkret auf Probleme und Arbeitsweisen von WordPress-Agenturen ein. Der Tenor: Besonders Agenturen brauchen Kompetenzen in Sachen Entwicklung, Sicherheit und Performance. Denn gerade sie könnten mit dem richtigen Einsatz von Funktionen und Designs schneller bessere Seiten bauen und sich so von der Konkurrenz absetzen.

Luc Princen spricht in seiner Session beispielsweise über den Sinn und Unsinn einer eigenen Pluginumgebung für Agenturen. Für seinen Arbeitgeber entwickelte er einen eigenen Plugineditor, mit dem sich einzelne Funktionen zielgenau zu WordPress-Seiten hinzufügen lassen. Mit 1.500 Mannstunden ein enormer – und wie er selber zugibt – unverhältnismäßiger Aufwand. Das Beispiel zeigt jedoch, dass durch die Reduktion von Plugins auf die wirklich benötigten Funktionen insgesamt Zeit und Geld gespart werden kann und die Qualität der produzierten Seiten zunimmt.

Alain Schlesser schärft in seiner Session zu wiederverwendbarem Code das Bewusstsein für gute Dokumentation und die Mehrwerte, die man hieraus ziehen kann. Ist gut geschriebener Code vorhanden und durchsuchbar, steigert dies nicht nur die Qualität der produzierten Seiten, sondern auch die Produktionsgeschwindigkeit, so Schlesser.

Die wichtigste Erkenntnis für uns: Agenturen, die mit WordPress arbeiten können ihre Arbeitsprozesse durch entsprechende Expertise verbessern. Wenn sie darauf achten ihren Code nachhaltig zu gestalten und Seiten bauen, die speziell auf einen bestimmten Zweck zugeschnitten sind. Solche WordPress-Projekte leiden nicht unter unnötigem Ballast, der sie langsam, unsicher und unflexibel macht.

Natürlich brauchen Agenturen und Webdesigner hierfür Zeit. Auch diesem Fakt tragen die Sessions teilweise Rechnung und betonen das Bewusstsein für die Qualitätskriterien von Dienstleistern. Danny Dagan geht in seiner Session “Privacy by Design: 7 Things You Can’t Afford to Ignore” beispielsweise auf die Eigenschaften einer sicheren WordPress-Umgebung ein. Hierzu gehören eine einfache SSL-Integration, das Schützen des WP-Core und entsprechende Aktivitätslogs. So wird es leichter Dienstleister zu finden, die tatsächlich Zeit und Geld sparen und nicht mehr Arbeit verursachen, als sie zu sparen versprechen.

Shopowner (@BBQuality1) Customer and Marketingagency (@chefduweb) on the same podium #wcnl @wordcampnl

— Luc Princen (@LucP) 16. Oktober 2016

WordCamp Nederland 2016 mit Tipps für WordPress-Businesses

Neben diesen eher abstrakten Sessions stechen vor allem zwei Vorträge heraus, die einen konkreten Nutzwert für WordPress-Unternehmer vermitteln: Die Vorträge von David de Boer und Chris Vermeulen.

David beschäftigt sich in “Trends in Online Payments, From Donations to Recurring Payments” mit den Möglichkeiten des Aufbaus eines Abomodells. Ziel der Session ist es, das Bewusstsein der Zuhörer für die Wichtigkeit eines stabilen wiederkehrenden Monatsumsatzes (MRR) zu schärfen und Lösungen aufzuzeigen, wie dies in WordPress umgesetzt werden kann.

Chris verrät in seiner Session “3 Ways You Can Increase Your Revenue Starting This Monday Morning” drei konkrete Hebel, mit denen man schnell den eigenen Umsatz steigern kann. Er liefert damit gute Ansätze für eine schnelle Bestandsaufnahme des eigenen Unternehmens und mögliche Optimierungsansätze. Und er regt zum Nachdenken über den Stand des eigenen WP-Business an.

Vor allem WooCommerce-Betreiber profitieren von WordCamps

Ein weiterer Schwerpunkt des WordCamp Nederland 2016 lag auf WordPress und E-Commerce. Neben Shop SEO und Einführungen in WooCommerce ist hier vor allem der Beitrag von Joel Bronkowski “Multichannel Ecommerce: The Many Ways To Sell With WordPress” zu nennen.

Wir erwarten, dass in den kommenden Jahren der Anteil an E-Commerce Sessions auf WordCamps weiter zunehmen wird. Zum einen ist WooCommerce ein sehr aktiver internationaler WordCamp-Sponsor. Die Hersteller des gleichnamigen E-Commerce-Plugins sind Teil von Automattic, dem Unternehmen des WordPress-Mitentwicklers Matt Mullenweg. Zum anderen ist das Thema natürlich für jeden interessant, der Geld im Internet verdienen möchte.

The recent experience of @joelbronkowski with @Shopify in the WordPress context for #ecommerce #wcnl pic.twitter.com/ARiA2kYuh5

— Mario Y. Peshev (@no_fear_inc) 16. Oktober 2016

Fazit: Voll mit Inspiration dafür wenig detailliert bei Technikthemen

Neben vielen Agenturchefs und Webdesignern haben wir auch einige Entwickler getroffen. Deren Fazit fällt gemischt aus: Insbesondere die Performance- und Sicherheitssessions hielten für erfahrene Entwickler nur wenig Neues bereit.

Dagegen wirken die Diskussionen und Sessions zu WordPress-Spezifika unter Umständen zu detailliert. Da diese jedoch elementarer Bestandteil eines jeden WordCamps sind, können wir auch diese Vorträge allen Teilnehmern nur empfehlen. Eine Sache lässt sich jedoch festhalten: Ein WordCamp ist nicht automatisch der beste Ort für Fortbildungen im Bereich Entwicklung.

Das WordCamp Nederland 2016 liefert mit seinen Inhalten viel Inspiration für Agenturen und Webdesigner, die nicht nur tiefer in das WordPress-Ökosystem eintauchen möchten, sondern mit dem CMS auch ihr Geschäft ankurbeln und skalieren möchten. Der Blick in die Sessionpläne der 2017er WordCamps lohnt sich somit definitiv auch für Agenturen und Shopbetreiber, die mit WordPress arbeiten. Input und Ideen wirst du mit Sicherheit genug bekommen, egal ob in Wien, Utrecht oder auf einem der deutschen WordCamps.

Du hast Erfahrungen mit WordCamps in anderen europäischen Ländern gemacht und kannst weitere Eindrücke zu diesem Recap beisteuern? Wir freuen uns auf dein Feedback!

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