A/B Test

Ungenutztes Potenzial: Darum musst du in deinem Shop A/B testen

Als Betreiber:in eines Onlineshops hast du ständig alle Hände voll zu tun: Kundensupport, Lieferantenmanagement, Lagerverwaltung und vieles mehr. Nicht zuletzt natürlich auch das Marketing. Einen besonderen Platz im Marketing-Mix eines Unternehmens nimmt die Optimierung durch A/B Tests ein. 

A/B Testing ist eines der wichtigsten Instrumente für fortgeschrittene Shops, um genau herauszufinden, wo versteckte Potenziale liegen. In diesem Artikel erfährst du, was es mit dem A/B-Testen auf sich hat, für wen es wichtig ist und wie du es am besten umsetzt.

Was ist ein A/B Test?

A/B Testing ist eine Methode, um herauszufinden, welches Website-Design, welcher Inhalt oder welche Funktionalität bei den Besucher:innen deiner Website am erfolgreichsten ist. Damit kannst du eine Variation oder ein Element deiner Seite testen, das das Verhalten deiner Kund:innen beeinflussen kann.

Übliche Beispiele für A/B Tests sind z. B. das Ändern der Farbe eines Buttons. Stell dir vor, du möchtest wissen, ob deine Shop-Besucher:innen eher etwas kaufen, wenn der „In den Warenkorb legen“-Button grün oder rot ist. In einem A/B Test testest du eine Weile beide Farben und schaust dann, welche besser funktioniert hat. Auf diese Weise kannst du Stück für Stück datenbasierte Optimierungen in deinem Shop vornehmen, die genau auf deine Zielgruppe zugeschnitten sind.

Viele E-Commerce Unternehmen wissen jedoch nicht, wie sie A/B Tests effektiv durchführen können. Dabei sind A/B Tests, wenn sie gut gemacht sind, ein wirksames Mittel, um die wichtigsten Kennzahlen deines Unternehmens zu verbessern.

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Warum sind A/B Tests wichtig?

Wusstest du, dass laut Statista 44,5 % der Unternehmen weltweit das Kundenerlebnis als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zum Wettbewerb ansehen? Bei der Schaffung eines guten Kundenerlebnisses geht es aber nicht nur darum, mit deiner Intuition vorherzusagen, was potenzielle Kunden anziehen und konvertieren wird. Vielmehr brauchst du handfeste Erkenntnisse darüber, was deine Zielgruppe tatsächlich will.

Unternehmer:innen machen an dieser Stelle immer wieder den gleichen Fehler: Sie vertrauen zu sehr auf ihr Bauchgefühl. Gerade in einer Selbstständigkeit und einem komplexen E-Commerce-Projekt muss man manchmal natürlich auf seine Intuition hören. Geht es um Shop Optimierungen, ist der erfolgversprechendere Weg garantiert ein A/B Test.

A/B Tests bringen deinen Shop nicht nur schneller zum Erfolg, sie schonen auch wichtige Ressourcen wie Zeit und Geld. Mit sorgfältig angelegten Tests kommst du schnell zu aussagekräftigen Resultaten, die deinen Onlineshop nach vorne bringen.

Das wohl prominenteste Beispiel für erfolgreiches Testen und Optimieren ist Amazon. Der US-Konzern hat sich von einem E-Commerce-Laden, der nur Bücher verkaufte, zum größten Online-Händler der Welt entwickelt. Ein Großteil dieses Erfolgs ist ständigem Testen, Experimentieren und Entwickeln von Innovationen zu verdanken.

Schau dir an, wie Amazon das Online-Einkaufserlebnis revolutioniert hat:

  • die Ein-Klick-Bestellung
  • Dash Buttons, mit denen Produkte einfach per Knopfdruck nachbestellt werden können
  • kostenloser Versand
  • Lieferung am nächsten Tag
  • personalisierte Empfehlungen

Diese Innovationen sind heute weltbekannt. Onlineshops versuchen stets, das optimale Kundenerlebnis von Amazon nachzuahmen. Dabei kommen diese Entwicklungen nicht von ungefähr – sie sind das Ergebnis kontinuierlicher Tests und Maßnahmen, die auf zuverlässigen Daten basieren. 

Es ist unausweichlich, dass du irgendwann Änderungen an deiner E-Commerce-Website vornehmen wirst. Sei es an deinem Wording, deiner SEO-Taktik oder deinem Bestellvorgang. Wenn du die richtigen Änderungen vornehmen und mehr von deinem bestehenden Traffic konvertieren willst, sind A/B Tests der beste Weg. So kannst du aussagekräftige Erkenntnisse gewinnen und deinen Shop auf den richtigen Kurs bringen.

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Wie funktionieren A/B Tests?

Grundsätzlich kann zwischen zwei Arten von A/B Tests unterschieden werden: kundenseitige und serverseitige.

Kundenseitiger A/B Test

Beim kundenseitigen Testen wird jede:r Besucher:in genau dieselbe Version einer Webseite geschickt. Diese wird mithilfe von Javascript im Browser der Besucher:innen geändert, bevor diese die Seite sehen.

Serverseitiger A/B Test

Beim serverseitigen Testen zeigt dein Webserver den Besucher:innen verschiedene Varianten der Seite an und verändert sie auf dem Server, bevor sie an den Browser der Besucher:innen gesendet werden. Im Browser werden keine Änderungen an der Seite vorgenommen.

Du kannst z. B. 50 % deiner Besucher auf Variante A und 50 % auf Variante B schicken. Dann analysierst du die Leistung jeder Seitenvariante, um festzustellen, ob Variante A oder Variante B im Hinblick auf ein bestimmtes Ziel effektiver ist. Die spezifischen Ziele können ganz verschieden sein, etwa das Eintragen in einen E-Mail-Newsletter, das Klicken auf einen Link oder eine Kaufhandlung.

Du kannst zudem auf folgende Weise testen:

A/B Tests für native iPhone- oder Android-Apps

A/B-Tests sind bei Anwendungen etwas komplexer. Das liegt daran, dass es nicht möglich ist, zwei verschiedene Versionen zu präsentieren, sobald die Anwendung heruntergeladen und auf einem Smartphone bereitgestellt wurde. Es gibt Workarounds, mit denen du deine Anwendung sofort aktualisieren kannst. Du kannst dein Design leicht ändern und die Auswirkungen dieser Änderung direkt analysieren.

Split Tests oder Redirect Tests

Beim Split-Test wird dein Traffic auf eine oder mehrere unterschiedliche URLs umgeleitet. Dies kann ein effektiver Ansatz sein, wenn du neue Seiten auf deinem Server hostest.

Multivariate Tests

Beim Multivariate-Test werden die Auswirkungen mehrerer Änderungen auf derselben Seite gemessen. Du kannst zum Beispiel Schriftarten, die Farbe deines Textes, Call-to-Action-Texte und viele weitere Elemente ändern

Genug Traffic ist der Schlüssel

Um sicher zu sein, dass die Ergebnisse korrekt sind und nicht auf Messfehler zurückzuführen sind, muss eine bestimmte Anzahl von Besucher:innen erreicht werden. Wenn dieser Schwellenwert nicht erreicht wird, können multivariate Tests ungenau sein. Im schlimmsten Fall führt dies dazu, dass du Änderungen vornimmst, die deinem Shop schaden können.

Unused potential: why you should a/b test your online shop
Genug Traffic auf deiner Website ist besonders wichtig für deine A/B Tests.

Wenn deine Website nicht genug Traffic generiert, solltest du überlegen, ob du nicht zuerst in bezahlte Werbung oder SEO investieren solltest, um deine Besucherzahlen zu erhöhen. Sobald du das nötige Traffic Niveau erreicht hast, kannst du immer noch A/B-Tests durchführen, um das Maximum aus deinen Shop Besucher:innen herauszuholen.

A/B-Tests mit geringem Traffic: Darauf musst du achten

Den Traffic in deinem Shop zu steigern, kann aber ein langwieriges Unterfangen sein. Vor allem dann, wenn du deinen Fokus auf SEO legst, können einige Monate verstreichen, bis du spürbare Unterschiede feststellst. Was also tun, wenn du trotz geringen Traffics deinen Shop mittels A/B-Tests optimieren willst?

Das Gute vorab: Auch mit verhältnismäßig weniger Shop Besucher:innen kannst du dieses Werkzeug nutzen. Um deine Seite mit wenig Traffic durch A/B-Tests zu optimieren, solltest du jedoch einiges beachten.

Verzichte auf zu umfangreiche Tests

Je mehr Aspekte du auf einer Seite testest, desto mehr Traffic ist insgesamt erforderlich, bis deine Ergebnisse statistisch signifikant sind. Fokussiere dich stattdessen auf einfache A/B Tests, bei denen du maximal ein Website Element testest.

Teste deine Top-Seiten

Vermeide es, Bereiche deiner Website zu testen, die nur wenige Besucher:innen haben. Viel lieber solltest du die Sektionen deines Shops testen, die immer und überall genutzt und gesehen werden. Dazu gehören Website-weite Tests, etwa von der Navigationsleiste, der Announcement Bar oder dem Footer. So kannst du den vorhandenen Traffic ideal nutzen und in kürzerer Zeit aussagekräftige Ergebnisse erreichen, als wenn du etwa nur eine bestimmte Produktseite testen würdest.

Teste Änderungen mit großer Auswirkung

Manchmal haben kleine Änderungen eine große Auswirkung auf die Conversion Rate (kurz: CR). Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der Test einer großen Anpassung einen drastischeren Effekt hat. Fokussiere dich bei deinen Tests auf die Sektionen deiner Website, die für die Besucher:innen wichtig sind. Dann wirst du aller Voraussicht nach größere Auswirkungen auf die CR haben, als wenn du sehr kleine Änderungen auf Nischenseiten testest.

Ziele mit Bedacht wählen

Womöglich ist dein Hauptziel, die Conversion Rate oder die Zahl der Newsletter-Eintragungen zu erhöhen. Mit geringem Website-Traffic kann es aber extrem lange dauern, bis du genügend Conversions gesammelt hast, um die Ergebnisse zu validieren.

Alternativ kannst du einen Schritt zurückgehen im Funnel und zum Beispiel Add-to-Carts oder Klickraten vergleichen. So generierst du schneller die Datenmengen, die du brauchst, um statistische Signifikanz zu erreichen.

Du solltest dich dennoch in Geduld üben, aber wenn du diese Grundregeln befolgst, kannst du auch mit geringen Besucherzahlen wirkungsvolle A/B Tests in deinem Shop durchführen.

Welche Shop Elemente solltest du testen?

Jetzt haben wir schon jede Menge darüber geredet, was A/B Testing ist, wie es funktioniert und wie du sogar mit niedrigem Traffic A/B Tests für deine Shop-Optimierung nutzen kannst.

Doch was genau können wir mithilfe von A/B Tests überhaupt optimieren?

Titel und Überschriften

Schriftart, Textfarbe und Inhalt sind die wesentlichen Bestandteile von Titeln und Überschriften. Du kannst diese ändern, um zu sehen, wie deine Website-Besucher:innen auf unterschiedliche visuelle Eindrücke und variierte Ansprachen reagieren. Du könntest zum Beispiel testen, ob warme Farben besser funktionieren als kalte, oder moderne Schriftarten gegen Serifen-Fonts. Eine andere Möglichkeit ist der Versuch einer persönlichen, humorvollen Ansprache gegen eine sachlich-direkte.

Call-to-Actions

Call-to-Actions sind ein essenzieller Bestandteil eines jeden Shops. Die konkrete Handlungsaufforderung gibt meist den finalen „Push“, den deine Besucher:innen brauchen, um sich zu einem Newsletter anzumelden, dein Video anzuschauen oder ein Produkt in den Warenkorb zu legen. Das Testen verschiedener Call-to-Action-Texte kann deine Conversion-Rate langfristig deutlich erhöhen.

Bilder

Ein Bild sagt bekanntlich mehr als 1.000 Worte, weshalb hochwertige Produktbilder in jedem Shop ein Kernelement sind. Du kannst aber testen, welche Art von Bildern bei dir am besten funktioniert: Bilder, in denen deine Produkte genutzt werden. Bilder, in denen echte Menschen zu sehen sind. Oder ganz minimalistisch: ein Foto vom Produkt auf hellem Grund.

Landingpages

Es kann Sinn ergeben, für bestimmte Aktionen, Specials oder Produkte extra Landingpages zu erstellen. Diese kannst du A/B-testen, um zu sehen, welches Layout, Design und welche Seitenstruktur und Texte den größten Anklang finden.

Produktpreise

Die Preise deiner Produkte zu testen, ist ein gewagter Schritt. Dennoch kann es wichtige Erkenntnisse für dich bringen, da der Preis einer der maßgeblichen Faktoren ist, der die Kaufentscheidung beeinflusst. Du musst beim Testen der Preise unbedingt darauf achten, nicht deine Community und Kund:innen zu vergraulen, sollte bekannt werden, dass du die gleichen Produkte zu unterschiedlichen Preisen verkaufst. Um dies zu vermeiden, kannst du zum Beispiel Angebote erstellen, die beinahe identisch sind, aber sich bei den Vorteilen, Zubehör und Service geringfügig unterscheiden.

Formulare

Klarheit und Übersichtlichkeit sind bei Formularen extrem wichtig. Du kannst den Titel eines Feldes ändern, irrelevante Felder entfernen, die Platzierung von einzelnen Feldern tauschen oder das Design anpassen.

Navigation

Die Navigation gehört zum Herzstück deines Shops. Wie der Name schon verrät, wird sie von Nutzer:innen dazu gebraucht, durch deine Website zu navigieren und sich zurechtzufinden. Mit A/B-Tests kannst du sicherstellen, dass deine Navigation sinnvoll strukturiert und intuitiv nutzbar ist. So legst du den Grundstein für eine positive User Experience.

Fazit – Darum musst du in deinem Shop A/B testen 

Lass uns zum Schluss noch mal rekapitulieren: Du weißt nun, was A/B Tests sind und warum diese für Onlineshop Betreiber:innen wichtig sind. Auch hast du die Vielfalt der A/B Tests kennengelernt, dass genügend Traffic entscheidend ist und wie du sogar als „Low-Traffic-Shop“ von A/B Tests profitieren kannst.

Zu guter Letzt haben wir die vielen verschiedenen Website Elemente besprochen, die du in deinem Shop testen kannst. Seien es die Navigation, Call-to-Action-Texte oder deine Shop-Bilder: Mit A/B Tests erkennst du ungenutztes Potenzial in deinem Shop und schöpfst es aus wie nie zuvor.

Deine Fragen und Antworten zur Optimierung durch A/B Tests

Hast du weitere Vorschläge, um deinen Onlineshop zu optimieren? Teile sie uns unten in den Kommentaren mit und lass uns darüber reden. Du willst über neue Beiträge zum Thema Webdesign und WordPress Hosting informiert werden? Dann folge uns auf TwitterFacebookLinkedIn oder über unseren Newsletter.

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Ein Kommentar zu “Ungenutztes Potenzial: Darum musst du in deinem Shop A/B testen

  1. Super Artikel!
    Ich finde es fehlt allerdings der Hinweis auf Tools oder Plugins mit denen man sinnvoll A/B Tests selber machen.

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