Wir klären woran es liegen kann, dass deine WordPress Seite trotz schneller Hardware und Spezialhosting zu langsam ist und stellen die 5 häufigsten Ursachen für geringen WordPress Speed vor.
Wir erleben es schon beinahe täglich: ein Kunde schreibt uns im Support-Chat weil seine Seite einfach nicht schneller werden will. Trotz Serveroptimierung, entsprechender Plugins und ausreichend Rechenpower. Andere Kunden hingegen freuen sich über pfeilschnelle Seiten. “Wie kann das sein?”, haben wir uns gefragt und haben einmal die fünf Faktoren zusammengetragen, die WordPress unserer Erfahrung nach besonders langsam machen.
Machen wir es kurz. Das sind die fünf größten WordPress Speed Killer:
- Fehlendes Caching
- Zu viele und nicht komprimierte Bilder
- Unkomprimierter und nicht zusammengefasster Code
- Fehlende Above-the-Fold-Optimierung
- Viel zu große Seiten
WordPress Speed Killer 1: Fehlendes Caching
Caching ist eine schnelle und höchst effektive Methode, um deine Seite schneller zu machen. Ein Cache kann als eine Art Kurzzeitgedächtnis verstanden werden: Erinnert sich beispielsweise der Browser daran, wie eine Internetseite aussieht, muss nicht erst der Server nach den nötigen Daten gefragt werden, sondern der Browser kann die Seite direkt aus dem Cache heraus laden. Das beschleunigt die Seitenladezeit für wiederkehrende Besucher ungemein.
Nun ist Caching kein einfaches Thema. Es gibt viele verschiedene Arten von Caches, die sich an vielen verschiedenen Stellen einbauen und aktivieren lassen. Um schnell eine effektive Cachinglösung zu erhalten, sollte man sich auf weit verbreitete und bewährte Caching Plugins, wie WP Super Cache, Cachify oder W3 Total Cache verlassen. Auch sollte man seinen Hoster fragen, welche Caches dieser aktiviert hat. Eine solide Grundlage hat man, wenn zumindest ein Browser- und Server-Cache aktiviert sind.
Ein Cache hat den Nachteil, dass er in der Regel erst dann zum Einsatz kommt, wenn der User die Seite bereits mindestens einmal besucht hat. In vielen Fällen ist es aber wichtig, dass die Website sich bereits beim ersten Mal schnell und flüssig aufbaut. Will man das erreichen muss man ran an den Seitenspeck.
WordPress Speed Killer 2: Bilder und Grafiken
Ein weiterer Killer für deinen WordPress Speed sind Bilder und Grafiken. Deren Optimierung ist eine Kunst für sich, denn man muss eine ganze Menge Faktoren beachten: Das Dateiformat, die Skalierung, die Kompression und vieles mehr [1].
Meist führen aber ganz einfache Verhaltensweisen, wie eine Unmenge unnötiger Bilder oder ein ungeeignetes Dateiformat, zu langen Ladezeiten. Auch hier schaffen Plugins Abhilfe. Diese komprimieren und optimieren Bilder während und nach dem Upload und steigern euren WordPress Speed deutlich. Beispiele hierfür sind Optimus und WP Smush.
WordPress Speed Killer 3: ungeordneter und unkomprimierter Code
Jede Website besteht aus Code. Dieser bestimmt so ziemlich alles was deine Seite ausmacht: Layout, Farbgebung, Text und so weiter. Damit ist er die Bauanleitung deiner Seite. Doch ist Code nicht gleich Code: Vielmehr muss man hier zwischen CSS, JavaScript und HTML unterscheiden. Diese Codearten sind für unterschiedliche Bereiche der Website zuständig – CSS beispielsweise für Bilder und JavaScript für Animiertes. Daher zeigen unterschiedliche Codearten auch unterschiedliches Ladeverhalten. Das kann dazu führen, dass sich bestimmte Befehle gegenseitig blockieren.
Durch solche Ladeengpässe oder Blockaden wird WordPress deutlich langsamer. Daher ist es gängige Praxis, Code in jeweils so wenigen Dateien wie möglich zusammenzufassen, diese zu komprimieren und in eine möglichst gute Ladereiheinfolge zu bringen.
Ein Code-Wirrwarr kannst du ohne entsprechende Kenntnisse in CSS, JavaScript oder HTML eigentlich kaum vermeiden. Daher gibt es auch hier Plugins, die dir dabei helfen den Code deiner Seite zu ordnen und zusammenzufassen. Zu nennen wären hier beispielsweise Autoptimize und Better WordPress Minify.
WordPress Speed Killer 4: Fehlende Above-the-Fold Optimierung
Alle Optimierung nutzt wenig, wenn der User am Ende nicht auch eine gefühlt schnellere Seite präsentiert bekommt. Denn diese gefühlte Geschwindigkeit entscheidet letztlich darüber, ob eine Seite von einer Performance Optimierung profitiert.
In der Praxis nimmt man daher häufig eine sogenannte Above-the-Fold Optimierung vor. Above-the-Fold beschreibt den Bereich einer Website, der ohne Scrollen sichtbar ist, also quasi den ersten Eindruck, den ein Nutzer von einer Website erhält. Ziel der Optimierung ist es nun, dass dieser Bereich sich möglichst schnell und flüssig aufbaut. Hierzu wird die Ladereihenfolge der sichtbaren Elemente entsprechend angepasst. Alle Elemente, die nicht in diesen Bereich gehören, werden hinten angestellt, da sie zunächst nicht sichtbar und damit für den ersten Seiteneindruck auch nicht relevant sind.
Kernstück dieser Art der Optimierung sind daher konzeptionelle Überlegungen: Man muss sich darüber klar werden, welche Inhalte ein User angezeigt bekommen muss, damit er oder sie die gewünschte Conversion vollzieht. Hierfür gibt es keine schnelle und einfache Lösung.
WordPress Speed Killer 5: Zu fette Seiten
Das bringt uns zu unserem letzten Performance-Killer: Dem Seitenumfang. Viele langsame Seiten sind schlicht zu groß, haben zu viele Plugins installiert, ein unnötig großes Theme, oder sind überladen mit Bildern und Grafiken. Das ist eine gute Nachricht! Denn es bedeutet, dass die WordPress Performance in vielen Fällen sehr einfach erhöht werden kann. Mistet man seine Seite regelmäßig aus, kann man seine Seitenladezeit normalerweise auf einem guten Niveau halten.
Fazit: Zusammenfassen und komprimieren, zusammenfassen und komprimieren, zusammenfa…
Im Prinzip läuft also alles auf das Zusammenfassen und Komprimieren von Inhalten hinaus. Nur so kannst du das Maximum aus deinem WordPress herausholen. Die Stellen an denen das besonders gut funktioniert sind vor allem die Bilder, der Code und das Gesamtkonzept der Seite. Verwendest du dann noch Zwischenspeicher und mistest regelmäßig aus, hast du gute Voraussetzungen für ein optimales Ausnutzen der verfügbaren Serverpower geschaffen.
Somit bestimmen zwar Hoster und Server das grundlegende Leistungspotenzial deiner Seite, was du jedoch daraus machst, bleibt ganz dir überlassen.
In den kommenden Artikeln widmen wir uns der Frage, wie man Flaschenhälse der eigenen WordPress Performance identifiziert und diese Leistungsbremsen löst.
Natürlich gibt es noch weitere WordPress Speed Killer, als die hier aufgezählten. Fällt dir noch ein besonders wichtiger Punkt ein? Hinterlasse gerne einen Kommentar und hilf der Community ihre Seiten noch besser zu optimieren.
Quellen
[1]: Kurze Einführung in Theorie und Praxis der Bildoptimierung bei WordPress von den Kollegen von pressengers: http://pressengers.de/tipps/wordpress-grafiken-komprimieren/