Build Onlineshop Woocommerce

Einen Onlineshop mit WooCommerce erstellen

WooCommerce ist mit über fünf Millionen aktiven Installationen eines der beliebtesten Shopsysteme für E-Commerce. Mit dem Shop Plugin (und etwas technischem Grundverständnis) ist es fast ein Leichtes, eine WordPress Website in einen Webshop zu verwandeln. In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du auch als WordPress Anfänger:in ganz einfach deinen eigenen Onlineshop mit WooCommerce erstellen kannst.

Vorab werfen wir außerdem einen kurzen Blick darauf, für wen sich WooCommerce eignet und welche technischen Voraussetzungen erfüllt sein sollten.

Für wen eignet sich WooCommerce?

Das E-Commerce Plugin WooCommerce ist für alle interessant, die Produkte einfach und bequem über einen Onlineshop in Szene setzen und verkaufen möchten. Das können beispielsweise kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch Soloselbstständige, Freelancer:innen und Agenturen sein. Ein gewisses technisches Verständnis oder zumindest Interesse sollte dabei schon vorhanden sein.

Das Plugin ermöglicht es dir, einen Onlineshop mit WordPress zu erstellen, für den du nicht zwangsläufig allzu tief in die Tasche greifen musst. Als Open Source Software eignet sich WooCommerce zudem gut, um E-Commerce erst einmal auszuprobieren und sich zurechtzufinden.

Aber auch große Onlineshops lassen sich mittlerweile gut mit WooCommerce umsetzen. Seit den neuesten Updates bietet das Plugin einige Features, die sich vor allem an professionelle Shopbetreiber:innen und Agenturen richten. Zusätzlich lässt es sich optimal skalieren: Wenn dein Onlineshop wächst, wächst WooCommerce mit. Du startest klein mit der Basisversion, die sich recht schnell einrichten lässt, und schaltest immer erst dann, wenn du sie wirklich brauchst, Erweiterungen dazu. Alle Vorteile und Nachteile von WooCommerce findest du in unserem Magazin noch einmal übersichtlich zusammengefasst.

Tipp

Noch nicht sicher, ob du deinen Onlineshop mit WooCommerce erstellen oder doch auf ein anderes Shopsystem setzen möchtest? Unser Artikel WooCommerce vs. Shopify: Welches Shopsystem ist das Richtige für dich? kann dich bei der Entscheidung unterstützen.

Welche technischen Voraussetzungen müssen für einen WooCommerce Shop erfüllt sein?

Bevor du deinen WooCommerce Shop einrichten kannst, solltest du sichergehen, dass die technischen Voraussetzungen stimmen.

Aktuell benötigt WooCommerce:

  • PHP Version 7.2 oder höher
  • MySQL Version 5.6 oder höher (oder MariaDB 10.0 oder höher)
  • ein WordPress Memory Limit von mindestens 128 MB
  • HTTPs Support (ein SSL-Zertifikat)

Alle Serveranforderungen im Detail findest du in der Dokumentation von Automattic.

Insgesamt generieren WooCommerce Websites eine Menge Daten und Anfragen, die sich nur mit einem leistungsstarken WooCommerce Hosting stemmen lassen. Worauf genau es bei der Wahl des Hosting Anbieters ankommt, erfährst du hier: Diese 4 Faktoren solltest du bei deinem WooCommerce Hosting beachten.

WooCommerce Anleitung: Shop erstellen in 5 Schritten

So viel zur Theorie, jetzt folgt die Praxis. Nachfolgend führen wir dich einmal durch die Installation von WooCommerce auf deiner WordPress Website und zeigen dir, wie du deinen Onlineshop mit WooCommerce schrittweise einrichtest.

Schritt 1: WooCommerce Plugin installieren

Im ersten Schritt lädst du dir WooCommerce als Plugin für deine WordPress Website herunter. Dafür loggst du dich in WordPress ein und wählst in der linken Navigationsleiste Plugins → Installieren aus. Um das Shopsystem unter den zahlreichen WordPress Plugins zu finden, kannst du in der Suchleiste einfach das Stichwort „WooCommerce“ eingeben.

Hast du es gefunden, klickst du auf Jetzt installieren. Als Autor des Plugins sollte Automattic angegeben sein. Sobald die Installation abgeschlossen ist, musst du WooCommerce nur noch aktivieren, dann ist das Plugin einsatzbereit.

WooCommerce Installation
WooCommerce in WordPress installieren (Bild © WooCommerce)

Schritt 2: Allgemeine Einstellungen vornehmen

Wenn du WooCommerce erfolgreich installiert und aktiviert hast, kannst du damit beginnen, deinen Shop einzurichten. Dabei solltest du dich zunächst um die allgemeinen Einstellungen kümmern. Am besten verwendest du dafür den Setup Wizard des Shop Plugins.

Der Setup Assistent führt dich durch die wichtigsten Grundeinstellungen. Dafür fragt er dich auf der ersten Seite (Store Setup) nach einigen grundlegenden Informationen über deinen Shop. Parat haben solltest du:

  • die Adresse deines Shops,
  • die Währung, die du für Zahlungen akzeptierst und
  • welche Produkte du verkaufst.

Auf der nächsten Seite kannst du auswählen, wie deine Kund:innen bei dir im Shop bezahlen können. Standardmäßig kannst du als Zahlungsmethoden Stripe oder PayPal zu deinem Onlineshop hinzufügen. Außerdem sind Offlinezahlungen (z. B. Schecks oder Bargeld) möglich.

Anschließend kannst du deine Versandoptionen konfigurieren und auswählen, wie viel deinen Kund:innen in welcher „Shipping Zone“ für den Versand berechnet wird. WooCommerce unterscheidet dabei standardmäßig zwei Zonen: United States (US) und der Rest der Welt.

Mit den Versandeinstellungen ist der Grundstein für deinen Onlineshop vollständig gelegt. Der Setup Wizard schlägt dir dann noch einige optionale Add-ons vor, die für deinen Webshop nützlich sein könnten. Diese kannst du, wenn du möchtest, direkt mit installieren – oder du merkst sie dir und beschäftigst dich später noch einmal intensiver damit, welche WordPress und WooCommerce Plugins du wirklich benötigst.

Alles rund um WooCommerce

Du willst dich noch intensiver zu WooCommerce einlesen? Dann schau dir unsere Beiträge Wie gut ist WooCommerce und WooCommerce für WordPress Profis an.

Schritt 3: Navigation und Design gestalten

Nachdem du den Setup Wizard durchlaufen hast, findest du in deiner Navigationsleiste links einige zusätzliche Reiter mit Möglichkeiten, deinen Shop individuell anzupassen und zu gestalten. Du kannst beispielsweise individuelle Seiten hinzufügen oder das Design deines Onlineshops anpassen. Denn nach dem automatischen Setup besteht dein Onlineshop zunächst nur aus vier Seiten:

  • Shop (Produktübersicht)
  • Warenkorb (für die Bestellungen der Kund:innen)
  • Kasse (Bezahlseite für die Kaufabwicklung)
  • Mein Konto (Kundenkonto mit Bestellübersicht und Kontaktdaten)

Für das Design solltest du dir besonders viel Zeit nehmen. Schließlich kann es am Ende darüber entscheiden, wie lange deine Besucher:innen in deinem Shop stöbern – und ob sie auch tatsächlich etwas kaufen. Dabei kannst du unter dem Menüpunkt Design das Navigationsmenü deines Shops erweitern, anpassen und verwalten. Zusätzlich gibt es unzählige Plugins und Themes, mit denen du das Design deines Onlineshops weiter individualisieren und beispielsweise Farbgebung und Layout gestalten kannst. Welche Art von Design für deinen Shop am besten passt, musst du für dich entscheiden. Du kannst dich dabei zum Beispiel von anderen Shops aus deiner Branche inspirieren lassen. Je nachdem, welche Produkte du verkaufst, bietet sich womöglich ein anderes Shoplayout an.

Worauf du bei der Wahl deines WooCommerce Themes achten solltest und was die wichtigsten Themes sind, kannst du in unserem Artikel Die besten WooCommerce Themes: 7 Tipps für mehr Umsatz & Usability nachlesen.

Schritt 4: Produkte, Texte und Bilder einpflegen

Das Gerüst für deinen Shop steht und du hast ein Design gefunden, das dir gefällt? Dann kannst du es jetzt wahrscheinlich gar nicht erwarten, deine Produkte hinzuzufügen. Auch das funktioniert mit relativ wenigen Klicks.

WooCommerce Screenshot Edit Product
Produkt in WooCommerce anlegen (Bild © WooCommerce)

Neben den allgemeinen Einstellungen findest du in deinem WooCommerce Menü auch den Reiter „Produkte“, über den du das, was du verkaufst, in das Content Management System einpflegen kannst. Mit einem Klick auf Produkt hinzufügen legst du das erste Produkt an. Du kannst dabei unter anderem auswählen, ob es sich um ein einfaches Produkt oder ein variables Produkt (mit mehreren Ausführungen, z. B. ein T-Shirt in verschiedenen Farben) handelt.

Die Eingabemaske für Produkte in WooCommerce ist recht intuitiv gestaltet. Als Erstes solltest du ein Produktbild hochladen sowie einen Titel und eine kurze Produktbeschreibung eingeben.

WooCommerce Screenshot Product Data
Eingabemaske für die Produktdaten in WooCommerce

Anschließend fügst du weitere Produktdaten hinzu, beispielsweise:

  • Produktart (analog vs. digital)
  • Verkaufspreis
  • Versandinformationen (Gewicht, Abmessungen etc.)
  • Bestand (z. B. Menge, Status)
  • Verknüpfte Produkte (Upsells und Cross Sells)
  • Attribute (z. B. Produkteigenschaften, variable Produkte)
  • Erweiterte Einstellungen (z. B. Position des Produkts im Menü, Bewertungen aktivieren/deaktivieren)
  • Schlagwörter (Tags)

Tipp

Beim Erstellen von Produkttiteln und Kurzbeschreibungen solltest du darauf achten, dass deine Texte nicht nur für die Shopbesucher:innen informativ sind. Du solltest deine Texte auch direkt für Suchmaschinen wie Google optimieren. Wie das geht, zeigen wir dir in unserem Artikel WooCommerce SEO für deinen Onlineshop

Produkte in Kategorien ordnen

Um deine fertig angelegten Produkte in Kategorieseiten zu sortieren, navigierst du im Menü Produkte zum Unterpunkt Kategorien und gibst dort den Namen und die URL-Variante der Kategorie ein (z. B. Pullover und „pullover“). Dann verpasst du der Kategorie noch eine Beschreibung und ein Vorschaubild und klickst auf Produktkategorie hinzufügen.

Nachdem du die Kategorie angelegt hast, kannst du zurück ins individuelle Produktmenü springen und beim Punkt „Produktkategorien“ ein entsprechendes Häkchen setzen. Mit einem Klick auf Veröffentlichen (bzw. Aktualisieren) fügst du das Produkt zur erstellten Kategorie hinzu.

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Weitere Funktionen für deinen WooCommerce Shop

Wenn du den oben beschriebenen Schritten gefolgt bist, hast du jetzt schon eine erste funktionierende Version deines Onlineshops. WooCommerce bietet im Menü allerdings noch viele weitere Funktionen, mit denen du deinen Shop weiter anpassen kannst.

Hier ein Auszug der spannendsten Funktionen für WooCommerce Anfänger:innen:

  • Gutscheine erstellen: WooCommerce bietet gleich mehrere Optionen, deinen Besucher:innen einen Rabatt zu gewähren. Unter dem Menüpunkt Coupon kannst du Gutscheincodes inklusive Beschreibung anlegen. Dabei kannst du zwischen prozentualen Rabatten und festen Rabatten auf einzelne Produkte oder den ganzen Warenkorb wählen. Außerdem kannst du den Gutschein mit Nutzungsbeschränkungen (z. B. Mindestbestellwert, Ablaufdatum, individuelle Nutzung, einmalige/mehrfache Verwendung) versehen.
  • Bestellungen verwalten: Im Menüpunkt Bestellungen findest du eine Liste der letzten Einkäufe, die in deinem Shop getätigt wurden. Wenn du physische Waren verkaufst, siehst du hier, welche Produkte du noch versenden musst beziehungsweise welchen Status deine Bestellungen haben.
  • Berichte anfertigen: WooCommerce kommt mit einem integrierten Tracking Feature, mit dem du dir die unterschiedlichsten Diagramme und Grafiken anzeigen lassen kannst. So verschaffst du dir etwa schnell einen Überblick, wie häufig du ein bestimmtes Produkt über einen gewissen Zeitraum hinweg verkauft hast oder wie es aktuell um deinen Lagerbestand steht.
WooCommerce Screenshot Products List
In der Produktübersicht behältst du all deine Produkte im Blick (Bild © WooCommerce)

Schritt 5: Shop für den deutschen Markt anpassen

WooCommerce ist vorwiegend auf den US-amerikanischen Markt ausgerichtet. Wenn du deinen WooCommerce Onlineshop in Deutschland rechtssicher nutzen möchtest, musst du noch einen zusätzlichen Schritt durchlaufen. Du kannst WooCommerce auf dem deutschsprachigen Markt nicht in der Standardausführung benutzen, sondern benötigst auf jeden Fall ein weiteres Plugin, beispielsweise German Market. Damit erweiterst du dein Shopsystem um hierzulande erforderliche Angaben zu Lieferzeiten, Hinweisen für Versandkosten und Steuern, AGB, Datenschutzerklärung etc.

Hinweise, worauf du beim Thema Rechtssicherheit mit WooCommerce achten solltest und welche anderen Plugins dich unterstützen können, findest du in unserem Artikel WooCommerce rechtssicher machen: Vorgaben für Deutschland und Europa.

Häufig gestellte Fragen

Kann man mit WordPress einen Onlineshop erstellen?

Die Antwort auf diese Frage ist ganz klar: Ja! Dank Plugins wie WooCommerce kannst du deine WordPress Website relativ einfach in einen professionellen Onlineshop verwandeln beziehungsweise den Shop in deine Website integrieren.

Wie viel kostet ein WooCommerce Shop?

Für einen Onlineshop mit WooCommerce musst du nicht unbedingt viel Geld ausgeben. Die tatsächlichen Kosten können aber individuell sehr verschieden sein – je nachdem, welche und wie viele Produkte du im Angebot hast, wie oft diese aktualisiert werden müssen, ob du über die technische Infrastruktur verfügst und ob du die Verwaltung deines Shops allein stemmen kannst.

Was braucht man für einen WooCommerce Shop?

Für einen WooCommerce Webshop brauchst du im ersten Schritt eine aktive WordPress Installation, mindestens 128 MB WordPress Memory Limit und ein leistungsfähiges Hosting. Außerdem benötigst du das kostenlose WooCommerce Plugin und ein Theme, das mit WooCommerce kompatibel ist.

Was ist besser, Shopify oder WooCommerce?

Die Frage, ob Shopify oder WooCommerce besser ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Beide Tools haben verschiedene Stärken und Schwächen. Welches für dich besser geeignet ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Art deines Shops, deinem finanziellen Rahmen, deinem technischen Verständnis oder wie viel Wert du auf Individualisierbarkeit und Flexibilität legst.

Deine Fragen zu WooCommerce für Onlineshops

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