go-digital Förderung

go-digital: Förderung für WordPress Projekte

Eine Website mit WordPress oder WooCommerce kann mit bis zu 16.500 Euro gefördert werden – im Rahmen des Programms go-digital. Welche Projekte erhalten die Förderung? Und welche Voraussetzungen gibt es? 10 Fragen an Nils Hocke von unserem Agenturpartner AgenturWebfox.

Nils, wer erhält die Förderung des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)? Und was genau ist die De-minimis-Regelung?

Die Websites können mit bis zu 16.500€ unterstützt werden, weil wir für Modul 2 „Digitale Markterschließung“ und Modul 3 „Digitalisierte Geschäftsprozesse“ akkreditiert sind. Diese Module kann man miteinander kombinieren.

Die Förderung erhalten Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft (KMU) einschließlich des Handwerks mit technologischem Potenzial. Dabei müssen sie folgende Kriterien erfüllen:

  • Weniger als 100 Mitarbeiter (auf Vollzeitäquivalente bezogen)
  • Im Jahr vor dem Vertragsabschluss einen Jahresumsatz oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 20 Millionen Euro
  • Eine Förderfähigkeit nach der De-minimis-Verordnung, dazu gleich mehr
  • Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland

Siehe auch die FAQ zu go-digital auf den Seiten des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Die De-minimis Regelung besagt im Grunde, dass ein Unternehmen in drei Steuerjahren den Betrag von 200.000 Euro an Förderungen nicht überschreiten darf.

go-digital: Förderung für WordPress Projekte
Das Infoportal von go-digital

Analyse der Anforderung

Das Ganze hört sich in der Antragstellung recht komplex an… Wie sind deine Erfahrungen, wie hoch liegen die Chancen auf eine Förderung? Und wie helft ihr bei der Beantragung?

Die Antragstellung ist gar nicht so komplex wie man denkt. Man muss sich im Vorfeld natürlich schon Gedanken zur Zielsetzung des Projektes und dem Innovationsgewinn für den Kunden machen, aber das machen wir ja eh. Dann muss man noch einen detaillierten Projektplan erstellen und ein paar Dokumente unterschreiben, das war es dann auch schon 🙂 Etwas Zuarbeiten vom Kunden in Bezug auf Umsatzzahlen etc. brauchen wir, aber viel mehr ist es nicht.

Wenn wir und der Kunde noch nicht sicher sind, was wir mit der Förderung umsetzen wollen, kann man am Anfang des Projektes auch erst einmal eine Potentialanalyse machen. Diese darf maximal 2 Beratertage beanspruchen, aber damit kann man zum Beispiel am Anfang zunächst einen Anforderungsworkshop machen, damit allen Beteiligten klarer wird, was man Ende überhaupt erreichen will.

Bisher sind alle unsere Anträge durchgegangen. Hier und da kamen natürlich auch mal Rückfragen, aber wirklich nur sehr wenige. Die Beantragung übernehmen wir aber komplett, da muss sich der Kunde nicht drum kümmern.

Was genau kann damit gefördert werden, hast du ein paar Projektbeispiele aus der WordPress-Welt?

Was theoretisch genau innerhalb der Module gefördert werden kann steht hier, etwa die Entwicklung einer unternehmensspezifischen Online-Marketing-Strategie oder der Aufbau einer professionellen Internetpräsenz zur Vermarktung. Ich fasse aber mal einige unsere bisherigen Projekte zusammen:

Kunde 1 berät und betreut im Bereich Versicherungen seit vielen Jahren innovative Firmen und Startups bundesweit. Dabei erstellt und gestaltet das Team verschiedenste Versicherungskonzepte und Versicherungsprodukte, die speziell auf die Anforderungen der Veranstaltungsbranche zugeschnitten sind. Für Endkunden haben sie in der Vergangenheit einen eigenen Onlinerechner zum Abschluss von temporären Eventversicherungen entwickelt.

Als Digitalisierungsprojekt sollten wir ein Onlineshop-System einführen und unsere Produkte zielgerichtet den Kunden über multiple Kanäle zur Verfügung stellen. Folgende Ziele wurden ausgegeben:

  • Ausarbeitung einer Online-Marketing-Strategie für den digitalen Vertrieb von branchenspezifischen Versicherungslösungen
  • Aufbau der notwendigen Struktur zur effizienten Umsetzung der Strategie inklusive Beachtung des aktuellen Stands der IT-Sicherheit
  • Erstellung einer neuen, zeitgemäßen Corporate Website mit WordPress
  • Landingpage-Baukasten mit WordPress
  • Integration eines Onlineshop-Systems zum Vertrieb von Versicherungen über multiple Kanäle
  • Einführung eines Trackings/Monitorings zur Aus- und Bewertung von Marketingzielen

Ziele und Zielgruppen

Kunde 2 ist ebenfalls aus der Versicherungsbranche. Er steht vor der Herausforderung, dass es immer schwerer wird, die nötige Zeit für Kunden aufzubringen, um sie adäquat zu betreuen. Der Grund sind stetig steigende administrative und gesetzliche Anforderungen. Daher war es das Ziel, durch einen neuen Markenauftritt und digitalisierte Geschäftsprozesse den stetig wachsenden Anforderungen der Kunden gerecht zu werden. Etwa was schnellere und einfachere Kommunikationswege betrifft. Hier wurden diese Ziele aufgestellt:

  • Neues Webdesign
  • Erstellung einer neuen, zeitgemäßen Corporate Website mit WordPress
  • SEO Optimierung
  • Einführung eines Trackings/Monitorings zur Aus- und Bewertung von Marketingzielen
  • Aufbau eines Bereichs „Service“ auf der Website, mit dessen Hilfe Kunden Schadenbearbeitungsprozesse, Änderungen von Stammdaten oder Änderungsmitteilungen direkt online machen können
  • Aufbau eines Blogs, um den Kunden jederzeit aktuelle Informationen zur Verfügung zu stellen

Kunde 3 kommt aus der Veranstaltungsbranche und braucht eine professionelle Internetpräsenz. Ebenso eine Plattform zur Digitalisierung von Bildungsprojekten für Kinder und Familien, samt der Einführung entsprechender digitaler Geschäftsprozesse. In der Potenzialanalyse werden wir im Rahmen eines Workshops die genauen Anforderungen mit dem Kunden erarbeiten, um anschließend in die Umsetzungsphase zu starten.

Innerhalb der Umsetzungsphase widmen wir uns vor allem der Konzeption – sowohl inhaltlich als auch technisch – um die optimale Lösung für den Kunden zu erarbeiten. Dabei ist vor allem das visuelle sowie das technische Zusammenspiel zwischen der Webseite und der Produktplattform wichtig, damit die Besucher möglichst keinen Bruch bei der Nutzung spüren. Das soll das Vertrauen in die Plattform erhöhen, denn die Besucher sollen letztendlich auch Produkte kaufen.

Mehr Bedarf durch Corona

Welche Rolle spielt hierbei die aktuelle Corona-Lage, spürt ihr einen erhöhten Bedarf von klein- und mittelständischen Unternehmen? Und wie geht ihr damit um?

Der Bedarf für Förderungen bei klein- und mittelständischen Unternehmen für Projekte rund um die Digitalisierung war schon immer hoch, da diese für die meisten zunächst eine Investition in etwas “Neues” bedeutet. Die Corona-Lage hat das natürlich nochmal verstärkt, da viele Geschäftsmodelle und Prozesse nicht mehr so funktionieren wie vor der Pandemie. Hinzu kommt, dass es auf einmal viele verschiedene „Förder-Angebote“ gibt und man leicht den Überblick verlieren kann.

Wir gehen damit ganz transparent um und nehmen unsere Kunden während des ganzen Prozesses an die Hand. Außerdem haben wir natürlich ein Verständnis dafür entwickelt, welche Kunden und welche Art von Projekten überhaupt gefördert werden können. Da sehen wir schon eine Art Beratungsauftrag bei uns. Wir müssen aber auch ein stückweit flexibel sein, gerade was die Bezahlung angeht, weil man etwas auf das Geld vom Bund warten muss.

Es gibt zahlreiche Branchen, die Nachholbedarf in Sachen Onlinepräsenz haben. Wie genau sieht eine Beratung bei euch aus? Wie nehmt ihr den Teams die Unsicherheit? Und wie ermittelt ihr, was tatsächlich der Bedarf ist, um nicht daran vorbeizuplanen?

Wir finden nicht unseren, sondern einen gemeinsamen Weg in die digitale Zukunft. Genau das halten wir uns und unseren Kunden immer wieder vor Auge. Wir wissen, dass das Thema Digitalisierung gerade auch bei unseren Kunden Unsicherheit verursacht. Daher versuchen wir sie auf dem gesamten Weg mitzunehmen. Dabei fangen wir meist ganz vorne an, denn oftmals fällt es den Kunden schon schwer, ihre Anforderungen überhaupt richtig zu kommunizieren.

Das bedeutet: Wir integrieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kunden in unsere Prozesse. Sie werden Teil des Teams und übernehmen eine aktive Rolle. Deshalb startet bei uns jedes Projekt mit einem Workshop oder Kickoff. In diesem schauen wir uns vor allem die Ziele unserer Kunden und deren Zielgruppen an, denn meist besteht da schon eine unterschiedliche Wahrnehmung.

Im Idealfall versuchen wir zunächst eine Konzeptionsphase inklusive dem Anforderungsmanagement anzubieten, um gemeinsam den genauen Scope festzulegen. So können wir im Anschluss viel genauer herausarbeiten, was umgesetzt wird. Das macht natürlich auch die Planung für uns und den Kunden viel einfacher und transparenter.

Die Website als Basis

Wie argumentierst du, wenn das Argument kommt: „Facebook & Co. reichen doch für unser Marketing“?

Es kommt immer darauf an, was der Kunde für ein Ziel hat. Und vor allem welche Zielgruppen er ansprechen will. Wenn sich seine Zielgruppe hauptsächlich auf Facebook & Co. befindet dann reicht das vielleicht auch, aber ich bezweifle es. Wir versuchen uns im Grunde immer zuerst den Nutzer anzuschauen. Darauf basierend geben wir dann unsere Empfehlungen für den richtigen Marketingmix ab. Aber wir denken schon, dass eine eigene Website essentiell ist. Sie ist die digitale Heimat, die unabhängig von einer Plattform betrieben werden kann.

Ihr habt einige Kunden aus dem Gesundheitswesen. Was ratet ihr, wenn veraltete Webseiten auf eine stark steigende Nachfrage bei gleichzeitig wenig Budget trifft?

Man kann erste Schritte auch mit wenig Budget gehen. Wichtig ist, dass man gemeinsam mit dem Kunden ein Zielbild definiert und dann den Weg dorthin aufzeigt. Das ist am Anfang vielleicht etwas mehr Aufwand. Es macht es aber gleichzeitig einfacher, eine Roadmap festzulegen, an der man sich dann auch in kleinen Schritten langhangelnd kann.

Diesen MVP Gedanken (Minimum Viable Product) versuchen wir immer zu vermitteln, auch wenn man große Budgets zur Verfügung hat. Wir wollen möglichst schnell kleine Schritte mit möglichst hohem Mehrwert machen, darauf inkrementell aufbauen und uns dabei auch immer wieder das Feedback der Nutzer einholen. So kann man am ehesten sicherstellen, dass man am Ende nicht das Ziel verfehlt, gerade wenn das Budget limitiert ist…

Das richtige WordPress Hosting

Ihr seid BUSINESS Partner von Raidboxes. Was hat euch überzeugt? Und wie lief bislang die Zusammenarbeit?

Wir halten sehr viel von einem starken Partnernetzwerk. Und da darf Raidboxes aus unserer Sicht nicht fehlen, gerade weil wir so überzeugt vom Produkt und eurem WordPress Hosting sind. Am Ende hat uns das Gesamtpaket von Raidboxes überzeugt. Aber vor allem auch die Gespräche mit einzelnen Personen. Wir haben einfach die gleiche Vorstellung von einer strategischen Partnerschaft – das war für uns ausschlaggebend. Dass wir dabei noch was Gutes für das Klima tun rundet das Gesamtpaket aus unserer Sicht ab.

Was macht für euch ein gutes WordPress Hosting aus?

Natürlich muss in erster Linie technisch alles funktionieren, und dass tut es. Was uns aber wirklich überzeugt hat sind die Einfachheit und die angebotenen Services von A-Z. Vom Anlegen einer BOX, über das Aktivieren eines SSL Zertifikats bis zum Support macht es einfach Spaß, mit Raidboxes zu arbeiten. Und man braucht keinen Server-Administrator mehr 🙂

Ein paar Worte du dir und AgenturWebfox?

Ich bin bei uns als Teil der Geschäftsführung für die Themen NewBiz und unser Partnernetzwerk zuständig. Außerdem kümmern ich mich um das Förderprogramm go digital. Die AgenturWebfox ist eine Full Service Digitalagentur bestehend aus 25 Spezialisten. Seit mehr als 20 Jahren arbeiten und leben wir im Web.

Wir teilen unsere Leidenschaft und unser Wissen mit unseren Kundinnen und Kunden. Wir sind Digital Natives mit Verständnis für den Mittelstand und vielseitigen Perspektiven – aus der Erfahrung mit großen Marken und kleinen Unternehmen. Groß genug, um komplexe mittelständische Projekte stemmen zu können. Und klein genug, um unbürokratisch und schnell für unsere Kunden da zu sein.

Fragen zu go-digital

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7 Kommentare zu “go-digital: Förderung für WordPress Projekte

  1. Sehr interessant auf jeden Fall. Eine Frage hätte ich: dürfen nur bestimmte autorisierte Unternehmen die WordPressseite umsetzten oder darf ich auch den Designer/Programmierer meines Vertrauens damit beauftragen?

  2. Sehr informativer Artikel! Mich würde der Unterschied zum neuen Förderprogramm „digital jetzt“ interessieren. Hier gestaltet sich die Antragstellung etwas schwieriger, da nur eine gewisse Anzahl an Anträgen zugelassen und das Portal gefühlt immer überlastet ist.

  3. Danke für die Informationen. Das ist sehr hilfreich.

    Die Förderung ist sehr spannend, da man im Grunde genommen 50 Prozent mehr Budget einplanen kann. So werden noch mehr Projekte umsetzbar. Interessant finde ich es, dass man auch WordPress Projekte damit machen lassen kann.

  4. Hallo Steve,

    in den FAQs wird es ganz gut beschrieben:

    Das Förderprogramm go-digital fördert gezielte Beratungs- und Umsetzungsleistungen durch autorisierte Beratungsunternehmen…

    Dh. man kann in dem Antrag durchaus auch Umsetzungsleitungen mit einplanen.

  5. Als wir von unserer Agentur erfahren haben, dass es die go-digital-Kampagne gibt und diese auch für WordPress-Hostings und Designs gültig ist, haben wir sofort zugeschlagen und unsere Homepage erneuern lassen.
    Das hat uns als Event und POS-Marketing Unternehmen in der aktuellen Zeit sehr geholfen und viel Geld gespart!

  6. Auf den Seiten der go-digital Förderung ist immer die Rede von einer Beratung. Wie lässt man denn da eine Umsetzung fördern?

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